Berichte

20. Cross in Radibor - ein etwas gezaustes Jubiläum

Geschrieben von Mandy Müller, 2. November 2025

Radibor 2025 U13

 Zum 20. Mal wurde Radibor am letzten Oktobersonntag für alle Radcross-Fans zur Rennarena. In diesem Jahr hatten wir das dritte Rennen der mitteldeutschen Serie „Gunsha Cross Challenge“ auszutragen. Das lockte zahlreiche Radsportler sowie Zuschauer in das beschauliche Örtchen. Der RSV Bautzen e. V. hatte engagiert  und erfahren für die Rennvorbereitung und -organisation zu sorgen, während die Inselteichgemeinschaft wieder mit bewährtem Einsatz für das leibliche Wohl aller Beteiligten und die Streckenabsicherung sorgte. Alles gut unterstützt von der Gemeinde Radibor. So konnten alle sich im Vorfeld zeigenden Herausforderungen von Sprecher-suche über Waschplatz bis Busschaden am Aufbautag bewältigt werden. 238 Nennungen vorab ließen – bis auf die Damenrennen- ansprechende Beteiligungen erwarten. Für unsere Sportler war das Heimrennen die erste Gelegenheit hier unser neues Outfit zu präsentieren, daß unser Nachwuchs dank einer Spende der Bautzener Lions sehr kostengünstig bekommen konnte.

Allein die Wetterprognose veränderte sich von windig und leicht durchwachsen früh noch auf Regen und stürmische Böen am Nachmittag.

Bis etwa 14 Uhr, zum Eliterennen verlief der Renntag in Radibor auch nach Plan – die Strecke war anspruchsvoll, aber fahrbar, und die Stimmung unter den Teilnehmenden sowie Zuschauern war bestens. Doch dann schlug das Wetter um: Regen und Wind zogen unerwartet stark auf und machten eine Fortsetzung unmöglich. Streckenkennzeichnung und erste Banner verselbständigten sich. Zeitmess- und Tontechnik kamen in Gefahr und schnelle Wetterbesserung war nicht in Aussicht. Deshalb entschieden Veranstalter und Wettkampfaufsicht gemeinsam, das vorletzte Rennen, das der Männer-Elite, von sieben um drei Runden zu verkürzen. Im Rennen erfolgte dann der Abbruch. Die Sicherheit der Teilnehmer ging vor – eine Entscheidung, die von Fahrern und Zuschauern gleichermaßen mit Verständnis aufgenommen wurde.

Das zu Schluss geplante Hobbyrennen musste komplett abgesagt werden. Auch hier stand die Sicherheit im Vordergrund. Trotz dieser Umstände blieb die Stimmung am Streckenrand positiv und unterstützend.

Zum Rennen 2025 waren 198 Radsportlerinnen und Radsportler aus Mitteldeutschland, Brandenburg sowie angrenzenden EU-Ländern nach Radibor gekommen, um sich auf der abwechslungsreichen Strecke zwischen Mühlhäuser, Sportplatz und dem Mischwald am Schloss zu messen. In insgesamt neun Rennklassen wurde um Platzierungen und Punkte gekämpft.

Die Startzeiten und die Reihenfolge der Radrennen sind durch die Gunsha Cross Challenge vorgegeben.

 Eine Ausnahme bilden die beliebten Kindercrossläufe über 550 m für die Kinder unter 10 Jahren bzw. 1100 m für die 10- und 11-Jährigen, die traditionell vom RSV Bautzen e. V. vor die GCC-Rennen gestellt werden und 9:30 Uhr den Renntag eröffnen. Heuer sorgten 48 Nachwuchsläufer – über die Hälfte Mädchen und überwiegend aus der Grundschule Radibor - für Begeisterung bei Eltern und Zuschauern. Mit Begeisterung und Einsatz liefen sie ihre Strecken und zeigten, dass Bewegungsspaß und Wettkampflust auch ohne Rad möglich sind. Fast alle kamen auch an.

 Sieben U12er Mädchen und Jungen starteten zum 1100 m Crosslauf. Schnellste Läuferin in 5:51 Minuten war Helena Lehmann von der Sorbischen Grundschule Radibor, gefolgt von Klara Rutschke (5:57 Min.) und Matilda Kraske (6:08 Min.). Schnellster Junge war Oskar Steglich mit 8:10 Min.

 Die Jüngsten (U10) sprinteten 2 Minuten später nach den „Großen“ in ihre 550-Cross-Meter los wie die Feuerwehr. Schnellster war hier Marian Wirth vom SGC Crostwitz mit 2:21 Min. Nur 2 Sekunden später erreichte Theo Scapan von der Sorbischen Grundschule Radibor den 2. Platz. Adrian Nagel mit 2:29 Min. freute sich stolz über den 3. Platz. Von den Mädchen war Karolin Hain mit 2:41 Min. die Erste im Ziel, gefolgt von Cristina Hantschik (2:45 Min.) und Charlotte Mazalla (2:52 Min.). Alle drei vom Team der Sorbischen Grundschule Radibor.

 Ab 9:40 Uhr begannen die Wettbewerbe des GCC mit dem Startschuss für die Crossduathlons der Kinder in den Altersklassen U13 und U11. Bei dieser Kombination aus Laufen und Radfahren wird nach zwei bzw. einer Laufrunde auf das im Wechselgarten platzierte Rad gestiegen und über die gleiche Rundenanzahl zum Ziel gefahren.

 In der Schülerklasse U13 gingen 22 Nachwuchsfahrer und 6 Fahrerinnen an den Start. Ole Klingsporn vom Team LoonyTuns setzte sich mit einer starken Zeit von 11:49 Minuten an die Spitze und sicherte sich den Sieg. Fritz Rauschenbach vom RSC Sachsenblitz Burgstädt e. V. folgte dicht dahinter mit 11:58 Minuten auf Rang zwei. Nur eine Sekunde später überquerte Janne Hecht vom RSV Chemnitz die Ziellinie und erreichte mit 11:59 Minuten den dritten Platz. Der RSV Bautzen e. V. war mit vier Jungs vertreten: Emilian Augst, Benjamin Herz, Matti Wobar und Edgar Socke belegten die Plätze 15, 17, 18 und 20: Mit Zeiten zwischen14:12 Minuten und 14:51 Minuten bestätigten sie die Erwartungen aus dem Training und sammelten Erfahrung mit der Rennsituation.

 Bei den U13 Mädchen belegte Jule Steier vom Dresdner SC den Platz 1 mit 13:15 Min., gefolgt von Leni Schiwek mit 13:24 Min. vom RSV Erzgebirge und Tharalea Starke vom RSV Finsterwalde mit 13:42 Min.

 Bei den Schülern U11m erkämpfte sich Adrian Fischer mit 6:24 Min. den Sieg, gefolgt von Milo Miguel Stefansky mit 6:30 Min. - beide Dresdener SC - und Maximilian Heidler vom RSV Speiche Leipzig mit 6:43 Min. Niklas Schneider vom RSV Bautzen kam bei seinem ersten Start beim Radcross mit einer Zeit von 7:22 Min. gleich auf einen sehr guten 6. Platz von insgesamt 14 Startern. Sein kleiner Bruder Anton erreichte mit 8:29 immerhin den 11. Platz.

 Im Starterfeld der U11w gingen insgesamt zwölf junge Fahrerinnen an den Start. Mit einer beeindruckenden Zeit von 6:57 Minuten sicherte sich Silja Scoor vom White Rock e. V. souverän den Sieg. Raila Klingsporn vom Team LoonyTuns folgte mit 7:41 Minuten auf dem zweiten Platz. Nur knapp dahinter komplettierte Zoe Haslinger vom RSC Sachsenblitz Burgstädt e. V. mit 7:43 Minuten das Podium.

 Um 10:30 Uhr ging es ab dem Startort Bahnbücke weiter. Erst für die U17 Jugend, kurz danach für die U15 Sportler auf die 2,5 km lange anspruchsvollere Crossstrecke.

Bei der U 17 setzte sich nach drei Runden Louis Bosniatzki vom SC DHfK Leipzig mit 35:21 Min. siegreich durch, gefolgt von Fino Oeser (Dresdner SC – 35:37 Min.) und Eddy Schiwek (RSV Erzgebirge – 36:15 Min.). Von den beiden teilnehmenden Mädchen dieser Altersklasse setzte sich Vanessa Otto vom Dresdner SC mit 34:34 Min. gegenüber Destiny Hämel (RK Endspurt – 38:26 Min.) durch.

Bei den U 15 Fahren gewann Karl Düring vom Dresdner SC mit 23:17 Min., gefolgt von Alwin Bieberle vom RSV Osterweddingen (23:29 Min.) und Leon Walczak vom RK Endspurt 1909 Cottbus (24:17 Min.) Unser Bautzner RSV-ler Arne Pörschmann hatte stürzte leider und landete nach 33:35 Min. auf dem letzten Platz 13.

Die Mädchen crossten ebenfalls erfolgreich um die Runden. Siegerin war Rosalie Heinrich vom RSV Chemnitz mit 29:07 Min. Unsere Bautzner RSV-lerin Sigrun Breternitz freute sich über Platz 2 mit 29:47 Min, Dritte wurde Lilly Schnabel vom RSC Sachsenblitz Burgstädt mit 31:34 Min.

Im Anschluss daran starteten die U 19-Fahrer. Auf dem Treppchen landeten der Sieger Valentin Hill vom SVG Zehlendorfer Eichhörnchen mit 41:09 Min, gefolgt von Kevin Poser vom RSV Erzgebirge (43:23 Min.) und Hugo Schiek vom RSV Chemnitz (44:51 Mint). Lennart Schilling vom RSV Bautzen e.V. erreichte Platz 6.

 Auch in diesem Jahr blieb das Starterfeld bei den Frauen überschaubar. In den Kategorien U19, Elite und Masters gingen insgesamt nur neun Fahrerinnen an den Start. Trotz der geringen Teilnehmerzahl zeigten die Sportlerinnen engagierte Leistungen.

Bei den Elite Frauen freute sich Judith Krahl vom ROSE Racing Circle mit 42:07 Min. über den 1. Platz, Zweite wurde Tina Schulz vom Team Fit4Stein-bikes.  Auf den dritten Platz kam Gianna Schmieder vom RSC Sachsenblitz Burgstädt. Den Sieg bei den Frauen Masters sicherte sich die Polin Alicja Marciniec mit 30:42 Min. Einzige Starterin bei den U 19 Juniorinnen war Josina Beyer vom RSC Sachsenblitz Burgstädt.

Weiter ging es dann mit den Männern Masters 2. Hier setzte sich der polnische Fahrer Szcepan Paszek von Fitweels Bikestacja mit einer Zeit von 40:06 Min. durch. Auf Platz zwei und drei folgten Eric Förster vom Post SV Görlitz (40:18 Min) und Fabian Eisold vom SG Kurort Hartha (40:53 Min). Lutz Baumgärtel vom RSV Bautzen erreichte mit 41:07 Min. den „undankbaren“ Platz 4.

 Bei den Masters 3 gelang Jan Bretschneider vom Team Pro Cycle mit 41:52 Min. der Sprung auf Platz 1. Mit 42:21 Min. kam Sebastian Eisold vom SG Kurort Hartha auf Platz 2, dicht gefolgt vom RSV Bautzen Sportsfreund Silvio Hauschild mit 42:36 Min.

In der Altersklasse der Master 4 stand Rene Ristau vom RC Kleinmachnow mit 45:19 Min. auf Platz eins, gefolgt von Ralf Kropp (Coffee&Chainrings) und Heiko Latocha vom Gunsha-KMC CX/Gravel Team.

 Das Elite-Rennen der Männer wurde vom Wettergott auf eine harte Probe gestellt. Aus Sicherheitsgründen musste das Rennen verkürzt werden. Nach letztlich nur 3 absolvierten Runden stand Tobias Schreiber vom Radprofi Racing Team CX auf dem ersten Platz, gefolgt von Toni Albrecht (RSV 54 Venusberg) und Florian Anderle (Team Rockets OR).

 Trotz einiger sturzbedingter Zwischenfälle gab es glücklicherweise keine schweren Verletzungen. Ein großes Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer vor Ort, die für die Sicherheit und das Wohl aller Beteiligten gesorgt haben.

 Trotz herausfordernder Bedingungen blickten RSV Bautzen und der Inselteichverein Radibor nach dem Abbau einigermaßen zufrieden auf einen dennoch recht gelungenen Renntag zurück. Die Leidenschaft der Teilnehmer, die Unterstützung der Helferinnen und Helfer am Renntag und schon in den Wochen davor, sowie das Verständnis und Entgegenkommen  der Anwohner haben diesen Tag ermöglicht wieder zu einem besonderen Erlebnis gemacht.

 Außerdem danken wir den Vielen, die das Rennen auf unterschiedlichste Art und Weise mit Taten oder materiell unterstützten. Hier seien neben der Gemeinde Radibor insbesondere die Kreissparkasse Bautzen, die Sachsen Energie AG, die Elektro Poick GmbH, die Spedition Gäbler Bautzen, die CLAAS TechnikCenter Grimma GmbH und viele handwerkliche Kleinbertriebe und Mittelständler aus Radibor und der Umgebung genannt, auf deren Unterstützung Verlass ist und die sich im Programmheft wiederfinden.

 Alle Ergebnisse bei ZPN